Gartenschau Natur in Tirschenreuth 2013

Offener Ideen- und Realisierungswettbewerb - 3. Preis
Architektur: Sven Holzgreve
Bauingenieurwesen: Thomas Fritsche


Leitidee
Das Gelände rund um den neuen Stadtteich wird im östlichen und südlichen Bereich landschaftlich entwickelt während das Westufer intensive Nutzungen aufnimmt und die Strukturen einer Parkanlage erhält. Das „Altstadtufer“ bildet einerseits den Aktions- und Erlebnisraum für den Teichrundweg, ist aber gleichzeitig die Klammer, die den Altstadtrundweg als Parkgürtel schließt. Der Fischhof bildet das Gelenk zwischen der Altstadt und Lohnsitz und wird in seiner solitären Stellung gestärkt. Das im Osten und Süden angestrebte Landschaftsbild der Auen- und Feuchtgebiete als Erholungsraum soll im Einklang mit den Zielen des Naturschutzes stehen.

Trittsteine
Neben dem sanierten Marktplatz werden das Schels-Areal und das Fischhofvorfeld platzartig gestaltet und mit intensiven Nutzungen belegt. Es entstehen Trittsteine zwischen Altstadt, Stadtteich und Fischhof, als wichtigste Attraktionen Tirschenreuths.

Teichrundweg
Der Teichrundweg erschließt die verschiedenen Siedlungsteile und bietet dem Besucher, entsprechend der naturräumlichen Begebenheiten bzw. Entwicklungen, unterschiedliche Szenarien.

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Fischhof
Der Fischhof wird als Auftakt und zentraler Bereich der Gartenschau als eigenständiger Raum entwickelt. Der Besucher wird vom Haupteingang mit einem Band aus Wechselflor und Themengärten in den Fischhof geleitet. Dieses bildet entlang der Straße am Fischhof mit dem gestalteten Zaun den räumlichen Abschluss. Hier finden zentrale Veranstaltungen, Bühne und Festzelt ihren platz.
In der Nachnutzung erhält das Umfeld des Fischhofes einen gutsparkartigen Charakter und behält eine reduzierte Form des Heckengartens, der den Übergang zum Schels-Areal markiert und aufwertet, bei.

Schels-Areal
Auf Grund des prägenden Charakters des Hauptgebäudes und des daneben liegenden Speichers bleiben diese Gebäudeteile erhalten und werden für eine der Lage angemessene, teilweise öffentliche Funktion hergerichtet. Die Anbauten und Nebengebäude werden abgerissen, der entstehende Freiraum als Teil des Gesamtkonzeptes entwickelt.

Brücke
Die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke wird als gespannter Bogen über den Stadtteich geführt. Der tragende Untergurt bildet dabei den primären Teil des Bogens, der über die gestalterisch verstärkten Enden und den Obergurt in gleicher monolithischer Bauweise ergänzt wird. Damit erhält die neue Brücke ausreichend Gewicht um mit der alten Steinbrücke zu korrespondieren, ohne dabei in Konkurrenz mit ihr zu treten.>

Wehr
Das Wehr wird mit in der Höhe versetzten Natursteinblöcken in der Ansicht konstruiert. Dadurch entsteht ein differenziertes Überlaufbild und das Wasser sprudelt „wild“ vom Oberen in den Unteren Teich.

Mühlbühlanlage
Das Wegesystem der Mühlbühlanlage wird erneuert und erhält einen zentralen Spielbereich mit einem aus dem Gelände entwickelten Rutschenspiel. Dem alten Baumbestand wird mit Schattenstaudenpflanzungen und einem Rhododendronhang eine zweite, gärtnerische Ebene hinzugefügt. Die notwendigen Handläufe sollen künstlerisch als Stahlgeflecht gestaltet werden und einen deutlichen Kontrast zur Natürlichkeit dieses Ortes bilden.

Gartenschau
Die Erschließung der Gartenschau ist als großer Rundweg mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen angelegt. Dabei werden die Schauthemen und Aktionsbereiche anhand der Anforderungen im Daueranlagenkonzept gesetzt und später ganz oder strukturell übernommen. Die Wegeführung erlaubt es, unterschiedlich lange Rundgänge, auch mit Einbeziehung der Altstadt, anzubieten. Die rein temporären Einrichtungen finden am verkehrsgünstigen Fischhof ihren platz. Am Ein- und Ausgang liegt der Gärtnermarkt mit Information und ermöglicht den Besuchern ihre Errungenschaften am Ende des Besuches auf kurzem Weg abzutransportieren.