Freie Grundschule Pfefferwerk, Berlin


Bauherr:Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
Fertigstellung:2015

Der Grundgedanke des Entwurfs ist, attraktive Räume zu schaffen, die Jedermann zum Verweilen, Plaudern und Bewegen einladen. Mit wenigen, gezielt eingesetzten Elementen soll ein nicht alltägliches Angebot entstehen. Im Mittelpunkt des Entwurfes „Großer Schulhof“ steht ein optisches Leitsystem. Von der Schönfließer Straße kommend, leiten Farbstreifen und –flächen Besucher über den Hof , zeigen die Haupteingänge und dienen den Schülern als Spielelement. Diese farbenfrohen Bodenmarkierungen werden auf dem „Kleinen Schulhof“ fortgeführt.

Im Mittelpunkt des Entwurfes „Kleiner Schulhof“ steht eine Holzskulptur mit verschieden hohen Plattformen. Sie bietet einen eigenständigen Spielwert und schafft eine hohe Aufenthaltsqualität. Sie integriert den Schulgarten, eine Spielsandfläche und ein neues „Grünes Klassenzimmer“. Die Holzskulptur erstreckt sich von der westlichen bis zur östlichen Grenze des Schulhofs und gibt der zentralen Sandfläche einen bespielbaren Rahmen. Der dunkel und schmal wirkende „Kleine Schulhof“ wird durch die Entnahme von hoch gewachsenen Sträuchern und einem Pflegeschnitt der vier Großbäume wieder heller und offener erscheinen. Die akzentuierte Pflanzung von Weidensteckhölzer schafft neue, interessante Raumwahrnehmungen und Strukturen im Jahresverlauf.

Die neuen Gestaltungselemente in Kombination mit den ausgewählten Bestandsstrukturen, gliedern die Höfe in verschiedene Räume. Es entstehen offene, vielschichtige und flexibel nutzbare Höfe.

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Die bestehende Sandfläche im „Kleinen Schulhof“ wird im Norden mit einer Holzskulptur aufgewertet. Dieses Holzdeck kann von vielen Kindern gleichzeitig genutzt werden und bildet den Höhepunkt der Spielfläche. In der neuen Holzlandschaft sind der Schulgarten, eine Sandspielfläche und das „Grüne Klassenzimmer“ integriert. Ein großer Spiel-, Lern- und Erlebnisraum wird geschaffen. Das Holzdeck fungiert als offene Plattform für die verschiedenen Nutzungsansprüche der Schüler und Lehrer. Im äußeren, östlichen Bereich entsteht ein neues „Grünes Klassenzimmer“ mit langen Holzstufen und kleinen Sitzblöcke, das den Schülern und Lehrern die Möglichkeit gibt, im Freien zu Sitzen und zusammen zu lernen. Räumlich eingefasst wird das Klassenzimmer von dem Bestandsbaum, der aus dem Holzdeck wächst und von neu gepflanzten Weidensteckhölzern.

Unterschiedlich breite Farbstreifen, Zahlen, Symbole, Flächen erstrecken sich über den gesamten „Großen Schulhof“. Diese Bodenmarkierungen auf dem Asphalt dienen als subtile Lenkung und Orientierungshilfe für Schüler und Besucher auf dem Schulgelände. Die Farblinien und -flächen sind „Spielbänder“, auf denen die Kinder rennen, spielen, hüpfen, fahren können. Weitere bunte Bodenlinien in der Nähe des Fußballtores und des Basketballkorbes markieren Spielfelder und können in den Spielablauf der Schüler integriert werden. Die Bodenmarkierungen führen spielerisch in den „Kleinen Schulhof“. Die Asphaltfläche südlich der Sandfläche wird damit attraktiver gestaltet.
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Pflanzplanung
Die klare Gestaltung des Gesamtentwurfs soll sich auch in der Pflanzplanung widerspiegeln. Dichte Sträucher werden entnommen oder zurück geschnitten, um Licht in den Hof zu bringen und Sichtachsen zur Holzskulptur freizustellen. Die Bestandsbäume, die die Sandfläche einrahmen und einige Solitärsträucher sind in den Entwurf übernommen worden. Gezielte Pflanzungen sollen den Schulhof zukünftig gliedern. Ein Teil des Schulgartens soll als kleine „Naschecke“ gestaltetet werden. In dem Beet befinden sich Erdbeeren, Johannisbeeren und andere Früchte tragende Pflanzen. Die restliche Beetfläche kann von den Schülern frei gestaltet werden. Neben dem Schulgarten werden drei Obstbäume gepflanzt, die im Holzdeck integriert sind. Eine lebendige und formbare Hecke aus Weidensteckhölzern fasst das „Grüne Klassenzimmer“. Aus Weidensteckhölzern lassen sich besonders schmale Hecken ziehen. Es sind Holzstücke, die während der Vegetationsruhe geschnitten werden und für das direkte Setzen im Freiland bestimmt sind. Sie können unterschiedliche Dimensionen haben, von 30 cm bis 3 m. Aus den schlafenden Augen am oberirdischen Teil treiben im Frühjahr neue Triebe aus und das junge Gehölz kann sich zu einem Strauch entwickeln.

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